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Lehmputz innen an der Wand auftragen

So verarbeitest du Lehmputz richtig

In dieser Anleitung zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du Lehmputz verarbeitest und auf was du alles achten musst.
Viel Spass beim Verputzen mit Lehmputz.
Schwierigkeit
Mittel
Verarbeitungsdauer
ca. 15 bis 25 Minuten pro m² (ohne Trocknungs- und Standzeiten)

Deine Checkliste

Weitere Infos? Dann klicke einfach auf den Werkzeug- oder Produktnamen.
Werkzeug
  • Mörtelkübel / Mörteleimer
    • Mörtel, Beton und Spachtelmasse richtig anmischen

      Ein Mörtelkübel ist beim Anrühren von Putzen und Mörteln unverzichtbar. Für einen 25-kg-Sack eignet sich ein 65-Liter-Kübel – er bietet ausreichend Platz für eine saubere Durchmischung. Falls du zwei Säcke gleichzeitig anmischen möchtest, empfehlen wir einen 90-Liter-Kübel.

      Damit du mit dem Rührquirl eine homogene, klumpenfreie Mischung erhältst, ist ein runder Mörtelkübel besonders empfehlenswert.

    • Robust und langlebig – kranbare Mörtelkübel

      Neben den klassischen schwarzen Mörtelkübeln gibt es auch kranbare Varianten. Diese sind deutlich robuster und mit einer Metallaufnahme ausgestattet, sodass sie sicher an ein Krangehänge eingehängt werden können.

      Hergestellt aus frostbeständigem Kunststoff, sind sie deutlich stabiler als herkömmliche Kübel und halten selbst härtesten Baustellenbedingungen stand.

    • Mörteleimer / Baueimer – ideal für kleinere Mengen

      Wenn du kleinere Mengen wie beispielsweise Betonspachtel, Eckschienenmörtel oder ähnliches anmischen möchtest, reicht normalerweise ein handlicher Eimer mit einem Fassungsvermögen von bis zu 20 Litern aus.

      Dabei empfehlen wir dir unbedingt, einen speziellen Mörteleimer bzw. Baueimer zu verwenden. Diese sind robuster als herkömmliche Haushaltseimer und halten dem Anmischen mit einem elektrischen Rührgerät problemlos stand.

  • Kartätsche
    • Den frischen Putz eben abziehen – mit einer Kartätsche

      Nachdem du Grundputze mit der Putzmaschine oder der Kelle auf die Wand aufgetragen hast, ziehst du den frischen Putz mit einer Kartätsche glatt und eben ab. Je nach Grösse der zu bearbeitenden Fläche verwendest du dazu Kartätschen in Längen von 120 bis 220 cm.

      Im Gegensatz zu Trapezprofilen schützt ein H-Profil (siehe Bild) deine Finger besser vor direktem Kontakt mit dem Putzmaterial, sodass diese sauber bleiben. Trotzdem empfehlen wir dir beim Verputzen dringend das Tragen von Schutzhandschuhen, da Kalk-, Kalkzement- und Zementputze stark alkalisch sind.

  • Malerquast / Deckenbürste / Tapezierbürste
    • Für Kleister, Dichtungsschlämme und viele Dinge mehr

      Ein Quast – auch als Deckenbürste oder Tapezierbürste bekannt – ist eine Bürste mit feinen Borsten und einem Griff. Die Borstenfläche beträgt je nach Ausführung etwa 20 × 8 cm.

      Der Quast ist ein vielseitiges Werkzeug: Beim Tapezieren eignet er sich ideal zum Auftragen von Kleister. Auf der Baustelle kannst du damit aber auch schnell und effizient Tiefengrund, Dichtschlämmen, Bitumenabdichtungen oder ähnliche Materialien auftragen.

  • Strassenbesen
    • Putz aufrauen als Untergrundvorbereitung

      Ein Strassenbesen mit PVC-Borsten ist sehr gut geeignet, um einen frischen Putz an der Oberfläche aufzurauen.

      Nachdem der Putz schon leicht angezogen ist, wird die Oberfläche vorsichtig abgebürstet. Dabei wird die sogenannte Sinterschicht zerstört und die beste Basis geschaffen, dass sich die kommende Putzlage ideal am Untergrund verkrallen kann.

      Wir empfehlen einen  Strassenbesen mit 30 cm, auf sehr grossen Flächen auf mit 50 cm, Länge.

      Des Weiteren ist er sehr gut geeignet, ein zu verputzendes Mauerwerk von Staub zu befreien.

  • Sprühflasche / Pumpsprühflasche
    • Schnelles und rationelles Auftragen von Grundierungen

      Natürlich kannst du Grundierungen, Versiegelungen oder Reinigungsmittel klassisch mit Quast, Malerrolle oder Pinsel auftragen.

      Bei grösseren Flächen ist eine Drucksprühflasche aber oft die schnellere und komfortablere Lösung. Achte bei der Auswahl darauf, dass sie ein gleichmässiges Sprühbild erzeugt – so vermeidest du ungleichmässige Verteilung.

      Selbst eine kompakte Variante reicht meist sogar für grössere Flächen aus, da der Materialverbrauch pro Quadratmeter häufig gering ist. Ausserdem ist ein Drucksprüher wesentlich handschonender als eine herkömmliche Pumpsprayflasche – ideal für längere Einsätze.

  • Elektrisches Rührwerk
  • Maurerkelle
  • Gitterrabot
    • Putzlagen mit dem Gitterrabot aufrauen und begradigen

      Ein Gitterrabot ist ein Werkzeug mit einer Arbeitsfläche aus robustem Eisengitter. Damit kannst du frische, bereits leicht angezogene Grundputze aus Kalk-, Kalkzement- oder Zementputz einfach und sauber aufrauen. Gleichzeitig entfernst du dabei störende Grate, Kanten und vor allem die sogenannte Sinterschicht.

      Die Sinterschicht entsteht beim Abziehen der Putzoberfläche. Sie besteht hauptsächlich aus feinem Bindemittel, ist sehr hart und glatt, sodass sich nachfolgende Putzlagen nur schwer oder gar nicht richtig mit dem Untergrund verbinden können. Um dies zu verhindern, solltest du die Sinterschicht unbedingt vor der nächsten Putzlage sorgfältig abstossen.

    • Gitterrabot mit gezackter Reibefläche

      Gitterrabots gibt es in zwei Ausführungen: mit glatter und mit gezackter Kante. Die gezackte Variante hilft dir besonders dann, wenn der Putz bereits stärker angezogen und die Oberfläche entsprechend härter geworden ist. So erzielst du auch auf festeren Flächen ein optimales Ergebnis.

  • Flächenspachtel
  • Glättkelle
  • Schwammbrett / Filzbrett
Produkte
Arbeitsschutz
  • Arbeitshose
  • Sicherheitsschuhe
  • Arbeitshandschuh
  • Staubabsaugung Kübel
    • Staubschutz auf der Baustelle – für deine Gesundheit

      Ob beim Schleifen, Abbrechen oder Anmischen von Mörtel – auf der Baustelle entsteht bei vielen Tätigkeiten feiner Staub, der sich schnell in der Raumluft verteilt.

      Vor allem Stäube aus quarzhaltigen Materialien, Gips, Zement, aber auch Latex- oder Ölfarben, Lacken und anderen Bauprodukten können bei langfristiger und hoher Belastung die Atemwege gefährden. Wer über Jahre regelmässig solchen Stäuben ausgesetzt ist, setzt sich einem Gesundheitsrisiko aus. Staubschutzmasken mit der Schutzklasse FFP3 sind ein wirksamer Arbeitschutz

      Darüber hinaus empfiehlt die Berufsgenossenschaft dringend, geeignete Staubabsaugungen und sogenannte Bauentstauber einzusetzen – am besten kombiniert mit persönlicher Schutzausrüstung wie Atemmasken.

    • Collomix dust.EX – weniger Staub beim Anmischen

      Eine einfache, aber wirkungsvolle Lösung zur Reduzierung von Staub beim Anmischen von pulverförmigen Mörteln im Innenbereich ist der Collomix dust.EX. Dieses clevere Zubehör wird einfach an den Rand deines Mörteleimers gehängt und mit einem Nass- und Trockensauger verbunden.

      Wichtig: Starte den Sauger bereits vor dem Einfüllen des Trockenmaterials. Du wirst überrascht sein, wie effektiv dieser kleine Helfer die Staubbelastung in der Raumluft reduziert – für ein deutlich angenehmeres und gesünderes Arbeiten.

    • Nass- und Trockensauger – auf die Staubklasse kommt es an

      Industriesauger werden in drei Staubklassen eingeteilt – je nach Filterleistung und Einsatzbereich:

      Staubklasse L: Für unbedenkliche Stäube wie Hausstaub, Erde oder Kalk – ausreichend für einfache Arbeiten.

      Staubklasse M: Empfohlen für typische Baustellenstäube wie Gips, Zement, Beton, Spachtelmassen, Farben (z. B. Latex oder Öl) sowie Fliesenkleber.

      Auf der Baustelle entstehen bei vielen dieser Materialien bei der Verarbeitung, Schleifen oder Abbrucharbeiten Feinstaubkonzentrationen über dem Grenzwert von 0,1 mg/m³. In diesen Fällen solltest du auf einen leistungsstarken Sauger wie den Makita VC4210M mit Staubklasse M setzen.

  • Arbeitsschutzbrille

Wichtige Hinweise

Der Untergrund muss fest, tragfähig und frei von Schmutz und Staub sein. Die zu verputzende Fläche muss gleichmässig ausgetrocknet sein. Betonflächen (max. Betonfeuchte 3 Gew.-%) und andere glatte, nicht saugfähige Untergründe mit einer Haftspachtelung mit Baumit Fassaden- und Sanierungsspachtel, ca. 3 mm dick und waagerecht aufgeraut vorbereiten. Die Haftspachtelung muss für dem Lehmputzauftrag komplett durchgetrocknet sein. Filmbildende Trennmittel sind unbedingt zu entfernen.

Die Umgebungs- und Untergrundtemperatur darf während der Arbeiten +5 °C nicht unterschreiten bzw. + 30 °C nicht überschreiten. In den ersten Trocknungstagen ist die Fläche vor Frost zu schützen.  

Durch die vielfältigen Baustellengegebenheiten können die von uns gezeigten Arbeitsschritte nicht alle Einzelfälle berücksichtigen. Sie zeigen den aktuellen Stand unserer Erfahrungen zum Zeitpunkt der Erstellung der Bilder und sind daher unverbindlich. Beachten Sie in jedem Fall die aktuellen Technischen Unterlagen (z.B. Produktdatenblatt, Technische Zusatzinfo, etc.) zu den gezeigten Produkten.

 

Verarbeitungsanleitung

1 Saugende Untergründe anfeuchten
Stark saugende Untergründe sollten vor dem Auftragen, zum Beispiel mit einem Drucksprüher, leicht angefeuchtet werden. 
2 Grundierung mit Lehmhaftschlämme

Mische die Lehmhaftschlämme, wie in den Angaben auf dem Gebinde bzw. dem Produktdatenblatt zu lesen, in einer joghurtartigen Konsistenz an. Mit einem Quast trägst du die angemischte Lehmhaftschlämme auf den vorbereiteten Untergrund auf. Die Auftragsdicke der Grundierschicht beträgt in der Regel 1 - 2 mm, ist aber stark von der Saugfähigkeit und Beschaffenheit des Untergrundes abhängig. Je nach Saugfähigkeit des Untergrundes musst du ein- oder mehrmals vorstreichen. 

3 Lehmputz mit Wasser in den Mörtelkübel geben

Zum Anmischen leerst du klares Wasser und den Lehmputz in einen sauberen Mörtelkübel. Die benötigte Wassermenge entnimmst du dem Produktdatenblatt bzw. den Angaben auf dem Sackgebinde. Keine anderen Materialien beigeben.  

4 Lehmputz mischen

Besonders bei grossen Mengen empfiehlt sich der Einsatz eines elektrischen Rührwerkes für das Anmischen den Putzmaterials. Mische das Material solange durch, bis eine homogene, knötchenfreie, gleichmässige Konsistenz entsteht.

5 Lehmputz auftragen

Trage den frischen Lehmputz mit einer rostfreien Glättkelle auf den vorbereiteten Untergrund auf. Die zuvor aufgetragene Lehmhaftschlämme muss hierbei noch matt feucht sein. Sollte die Lehmhaftschlämme bereits angetrocknet sein, ist diese nochmals anzufeuchten.

Die Mindestputzdicke beträgt bei Verarbeitung als Unterputz 10 mm, bei der Verwendung als Oberputz 5 mm. Bei Gesamtputzdicken von mehr als 10 mm und anderen ungünstigen Umständen ist mehrlagig zu arbeiten, wobei eine ausreichende Standzeit des Unterputzes (pro 1 mm Putzdicke mind. 1-2 Tage, je nach Luftfeuchtigkeit) bis zur völligen Trocknung einzuhalten ist.

6 Lehmputz sauber abziehen
Im Anschluss wird der frische Lehmputz mit einer Kartätsche lot- und fluchtgerecht abgezogen. Hier können zuvor gesetzte Schnellputzleisten eine grosse Hilfe sein.
7 Lehmputz aufrauen

Um die Haftung der zweiten Lage zu verbessern wird der frische Putz mit einem Strassenbesen o.ä. an der Oberfläche aufgeraut. Vor dem Auftragen der zweiten Lage muss die erste Putzlage komplett durchtrocknen. Lehmputz trocknet in der Regel ca. 2 Tage pro Millimeter Putzdicke. Achte auf eine ausreichende Lüftung während der Trocknungszeit.

8 Lehmputz abfilzen

Nachdem der Lehmputz oberflächlich angezogen hat, kann man die Oberfläche mit einem Filzbrett orange oder Filzbrett weiss filzen und damit fertig stellen. Prüfe die Oberfläche mit Daumendruck. Sollte der Putz nicht mehr nachgeben, kann mit den Filzarbeiten begonnen werden. Dafür die Oberfläche leicht anfeuchten und mit einem Filzbrett die Oberfläche mit kreisenden Bewegungen abfilzen. Dabei soll eine gleichmässige, kantenlose Oberfläche entstehen. Sollte der Putz dabei schmieren, ist er noch zu Feucht und benötigt noch etwas Trocknungszeit. Beim Filzen werden Sandkörner an die Oberfläche geholt, welche nach dem Abtrocknen von der Putzfläche abzukehren sind.

9 Lehmputzfestiger

1 Teil Lehmfestiger wird mit mindestens 2 Teilen Wasser verdünnt.

Keine anderen Materialien zumischen. Vor der Verarbeitung gründlich aufrühren. Der Untergrund muss vollständig abgetrocknet bzw. abgebunden sein. Der Baumit Lehmfestiger wird nur durch Sprühen (feinvernebelnden Sprühstrahl einstellen) vollflächig auftragen. Die Lehmputzoberfläche darf keinesfalls satt getränkt oder geflutet werden, da sonst Verfärbungen, Glanzbildung oder zu hohe Festigkeiten entstehen können.